Freitag, 23. November 2012

Wie Social Media die HR-Welt nachhaltig verändert hat und drei allgemeine Ansätze diesen Veränderungen zu begegnen.

Ich bin nicht der Erste, der über die im Titel geschilderte Veränderungen resümiert, na klar, aber in der letzten Woche habe ich ein paar sehr spannende Gespräche geführt (unter anderem mit meinPraktikum.de Chef, Peukert. Nächste Woche gibt es ein Video-Live-Interview mit ihm, nicht verpassen!), die mich abermals zum Nachdenken gebracht haben. Nachfolgend ein Miniatur-Status der Veränderungen der HR-Welt (mein Fokus wie immer: interne und externe HR Kommunikatkion) durch Social Media.

Zehn Jahre. Was ist das schon? Und doch haben die letzten zehn Jahre, insbesondere die letzten fünf, die HR Welt völlig umgekrempelt. Das Web 2.0, das sog. "Mitmach-Web" ist schuld. JEDER kann sich im Internet beteiligen und sprechen. Seit die großen Social Media Netzwerke existieren, also seit etwa 2003-2005, werden die Web-User sogar aktiv zum Austausch eingeladen.

Die zwei wichtigsten Veränderungen in kurzen Worten:

HR Kommunikation
Es gibt auf Eurozine einen wunderbaren Artikel (unbedingt lesen!), über die Vorurteile die in Gesellschaften über technische Neuerungen geäußert werden. In "Standardsituation der Techologiekritik" gibt es ein ganzes Konglomerat an fantastischen Zitaten zu lesen. Aus dem Artikel: "Freizeitforscher Horst Opaschowski prophezeite 1994: "Der Multimediazug ins 21. Jahrhundert wird eher einem Geisterzug gleichen, in dem sich ein paar Nintendo− und Sega−Kids geradezu verlieren, während die Masse der Konsumenten nach wie vor 'voll auf das TV−Programm abfährt'. Der Multimediarausch findet nicht statt. Die Macher haben die Rechnung ohne die Mitmacher gemacht. ..." oder auch - und fast weltberühmt - "... Ines Uusmann, die schwedische Ministerin für Verkehr und Kommunikation, hoffte noch 1996: "Das Internet ist eine Mode, die vielleicht wieder vorbeigeht." 2012 weiß jeder, dass es anders gekommen ist. Ganz anders.

Wir konstatieren seit einigen Jahren eine für Unternehmen teilweise problematische neue Transparenz. Etwas überspitzt und in einem Satz ausgedrückt: Was früher findige Journalisten in Detektiv-Manier recherchieren mussten, um skandalöse Verhältnisse in der Arbeitswelt aufzudecken und publik zu machen, das erledigen heute (Ex-)Mitarbeiter in einem Tweet, einem Facebook-Post, einem Blogbeitrag o.ä. Und so erscheint es ziemlich sicher, dass Portale wie zum Beispiel kununu, meinPraktikum (auf D-A-CH Ebene) oder wie glassdoor, schon in ein paar Jahren über Millionen Arbeitgeber-Bewertungen verfügen und somit zum ganz normalen Alltag Jobsuchender dazugehören. Und intern? Zunehmend löst das PDF, das Papier ab und das Intranet als digitales, schwarzes Brett, weicht einer interaktiven Kollaborationsplattform. Es ist offenbar nur noch ein Schritt bis zur Lösung von unflexiblen Server- und Datenstrukturen, hin zu Plattformen, in denen Instant Massaging Normalität und die Möglichkeit gleichzeitig zeit- und ortsunabhängig, gemeinsam mit Kollegen an dem gleichen Dokument zu arbeiten, eine Selbstverständlichkeit ist. Entscheidende Veränderung für die HR Abteilungen: 1. Bewerber haben Einblick in die Arbeitswelt eines Unternehmens 2. Mitarbeiter werden quasi immer zum Seitenblick animiert bzw. zur latenten Jobsuche motiviert.

Kultur
Das die sich rasant verändernde Kommunikationstechnologie und die damit einhergehenden neuen virtuellen Netzwerke zu einer Veränderung in der Gesellschaft geführt haben, das ist nicht neu. Ich erspare uns an dieser Stelle auch die ganze Gen Y Diskussion (auch weil in meinen Augen eine Tick zu überbewertet). Fakt ist: die Informationswelt dreht sich sowohl intern in den Unternehmen als auch in ihrer Umwelt deutlich schneller. Fakt zwei: junge Leute kommen mit dem Tempo und der Menge der Kommunikation ein bisschen besser zurecht als die Älteren. Für junge Menschen ist das Social Web bereits Normalität - für die gesamte Gesellschaft wird sie es gerade. Jedoch, trotz alle Vorteile, die die Veränderungen mit sich bringen, die Schnelllebigkeit die sich zuweilen in der virtuellen Welt offenbart, scheint sich auf die reale Welt zu übertragen. Ein Albtraum für den Personaler: Handelte es sich noch vor zehn Jahren nur um ein übles Personaler-Gefühl (Jobwechsel in Deutschland), verändern sich Lebensläufe heute in der Tat rasant (Jobhopping ist the 'New Normal' for Millanials). Der Jobhopper wird grausame Realität.































Was kann man tun? Wie muss HR diesen Veränderungen begegnen? Drei Ansätze:

1. Veränderung
Human Resources muss neugierig bleiben. Human Resources muss offen bleiben für die Veränderungen, die immer wieder auf Sie zukommen werden. HR muss mutig beleiben und stets den Willen haben neue Wege zu gehen.

2. Brand Kommunikation
Nicht neu, aber immer noch eine Baustelle in vielen Unternehmen: Die Employer Brand. HR hat hier in den meisten Unternehmen noch einen langen Weg vor sich.

3. Interne Kommunikation / Kultur
Wo sich viel verändert, da muss auch viel gesprochen werden. Es muss mehr als einmal im Jahr mit den Mitarbeitern gesprochen werden - es braucht ein regelmäßigen Dialog. GF und HR müssen wissen was die Belegschaft beschäftigt, sich um Belegschaft kümmern und die Unternehmenskultur pflegen.

PS: Eigentlich wollte ich in diesem Blogpost nur mal meine Gedanken zusammen sammeln - und "zack" auf einmal ist ein Roman daraus geworden. Sorry!


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